Die Stechapfelpflanze kann sich mit ihren Samen spontan im Garten ansiedeln. Die Pflanze ist ein sehr giftiges Unkraut, welches sich aber mit Hilfe eines Unkraut- oder Pfahlwurzelstechers leicht aus dem Boden entfernen lässt. Zusätzlich müssen die heranreifenden Samenkapsel abgeschnitten und entsorgt werden.
Der Stechapfel – kurz vorgestellt
Der Stechapfel aus der Familie der Nachtschattengewächse ist in weiten Teilen Europas verbreitet, ursprünglich stammt die Pflanze aus Amerika. Er ist verwandt mit der Engelstrompete, einer prachtvoll blühende Zierstaude, die gerne auf Terrasse und im Garten als Kübelpflanze gepflegt wird.
Der Stechapfel hat ähnliche trichterförmige Blüten, die aber nicht herabhängen wie bei der Engelstrompete, seine Blütenöffnungen zeigen stattdessen nach oben. In Deutschland tritt der Stechapfel in mehreren Formen und Varianten auf, die sich in erster Linie in der Färbung der Blätter und Samenkapseln unterscheiden.
Der Stechapfel kommt vor allem auf Ackerflächen, Schuttplätzen und an Wegränder vor und kann auch als unerwünschtes Unkraut im Garten auftauchen.
Die Pflanze bildet solide, gabelförmig verzweigte Stängel mit Wuchshöhen zwischen 30 und 120 cm, im Extremfall sogar bis zu 200 cm. Die gestielten Laubblätter sind tief gezähnt und riechen äußerst unangenehm. Zwischen Juni und Oktober öffnen sich die trichterförmigen Blüten – meist sind sie reinweiß, seltener hell blau-violett gefärbt. Aus der von Insekten bestäubten Blüte entwickelt sich eine kapselförmige, stachelige Frucht, der eigentliche Stechapfel. Diese Frucht kann bis zu 7 cm groß sein.
Die Pflanze ist sehr giftig, wird deshalb etwas boshaft im Volksmund auch Schwiegermutterpflanze genannt. Besonders giftig sind die schwarzen Samen. Selbst das Berühren der Pflanze kann bereits Hautprobleme auslösen. Deshalb beim Umgang mit dem Stechapfel immer Gartenhandschuhe tragen!
Der Gattungsname Datura der insgesamt 8, vor allem in den Tropen verbreiteten Arten, leitet sich vom indischen dhât ab: in Indien wurde der Stechapfel von Banden aus Räubern und Mördern, den Thuggi, verwendet, um ihre Opfer zu vergiften.
Der Stechapfel – ein sehr giftiges Wurzelunkraut
Die Blätter, Blüten und Samen des Stechapfel enthalten sehr giftige, sogenannte Tropan-Alkaloide. Traditionell wird die Pflanze aber auch medizinisch zur Behandlung von Parkinson und Asthma verwendet. Bei unsachgemäßem Gebrauch können Schwindel, Halluzinationen bis zum Koma ausgelöst werden.
Der Stechapfel vermehrt sich aber auch mit Hilfe seiner Samen, die Frühjahr bei Temperaturen ab 16 oC keimen. Jede seiner Samenkapseln kann bis zu 500 Samen enthalten. Diese Samenkapseln bleiben am Fell von Tieren oder der Kleidung von Menschen hängen und werden so verbreitet.
Die Pflanze selbst stirbt im Winter ab.
Den Stechapfel wirksam entfernen – Tricks und Tipps
Die Stechapfel-Pflanze bildet eine kompakte Pfahlwurzel ohne größere Verzweigungen. Deshalb lässt sie recht einfach mit Hilfe eines Unkrautstechers – oder besser noch mit einem Distelstecher – aus dem Boden herausziehen. Sicherheitshalber sollte man dabei immer Gartenhandschuhe tragen.
Sollten dabei kleinere Wurzelreste im Boden bleiben, ist dies nicht weiter schlimm, denn daraus können keine neue Pflanzen austreiben. Im Laufe des Winters sterben sie ohnehin ab.
Die Stechapfel-Pflanze mitsamt ihrer Pfahlwurzel sollte man beseitigen, bevor sich die Samenkapsel voll ausgebildet hat. Ist dies nicht rechtzeitig möglich, dann sollte man die Samenkapsel abschneiden, dann kann man sich mit dem Ausgraben der Pfahlwurzel noch etwas Zeit lassen.
Nachdem die Pflanze mitsamt der Pfahlwurzel entfernt aus dem Boden entfernt worden, kann man sie kompostieren. Die Alkaloide zersetzen sich mit dem Vertrocknen der Pflanze; dann erlischt auch die Giftwirkung von Samen und anderen Pflanzenteilen. Sicherheitshalber sollte man aber wenigstens die Samenkapseln über die die Biotonne entsorgen.
Angaben zur Bekämpfung des Stechapfels mit Herbiziden beziehen sich meist auf sein Auftreten in Maiskulturen oder anderen Nutzpflanzen der Landwirtschaft. Der Stechapfel gilt in Deutschland als invasive Pflanze, die sich weiter ausbreitet und deshalb in der konventionellen Landwirtschaft systematisch mit chemischen Mittel bekämpft wird. Im Hobbygarten sind diese chemischen Pflanzenschutzmittel nicht zugelassen.
Unkrautbekämpfung und alternativen zu Unkrautvernichter
- Unkrautvlies / Mulchvlies
- Unkrautvernichtungsmittel
- Unkrautstecher
- Löwenzahnzieher
- Löwenzahnzieher
- Pfahlwurzel Unkräuter