Schöllkraut richtig bekämpfen

Das Schöllkraut wird von denen einen als wertvolle Heilpflanze geschätzt, weil man als Warzenkraut damit Warzen und Hühneraugen behandeln kann. Im Garten wird die Pflanze aber eher als lästiges Gartenunkraut angesehen. In beiden Fällen sollte man Gartenhandschuhe tragen, denn der aus den Stängeln austretende Milchsaft hinterlässt gelbe Flecken an den Händen.

Das Schöllkraut – kurz vorgestellt

Das Große Schöllkraut ist in weiten Teilen Europas, auch in Deutschland weit verbreitet. Ursprünglich an Wald- und Wegränder, sowie auf Schuttplätzen und in Buschwerk und Hecken heimisch, breitet sich das Schöllkraut zunehmend als lästiges Unkraut an halbschattigen Plätzen auf feuchtem, stickstoffreichem Boden vor allem entlang von Mauern und Zäunen auch im Garten aus.

Das Schöllkraut wird durchschnittlich bis 70 cm, maximal 90 cm hoch. Der verzweigte, behaarte Pflanzenstängel bricht leicht ab, dann fließt ein orangefarbener Saft aus der Bruchstelle. Die Laubblätter setzen sich aus bis zu 7 Blattfiedern zusammen, diese wiederum sind unregelmäßig gelappt oder gekerbt.

Zwischen Mai und September erscheinen am Ende der Stängel die doldenförmigen Blütenstände mit den bis zu 6 goldgelben Blüten. Die Blüten werden von Insekten – vor allem von Hummeln und Wildbienen – bestäubt. Dann entwickelt sich aus der Blüte eine bis zu 5cm lange, schotenförmige Frucht. Die reifen Schoten platzen auf und entlassen die Samen, die schwarz gefärbt sind und einen weißen Kamm haben. Das Schöllkraut breitet sich mit Hilfe dieser Samen von selbst aus. Die Samen werden aber auch von Ameisen verschleppt. Denn diese Samen enthalten ölhaltige Anhängsel, die von den Ameisen gerne gefressen werden. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich das Schöllkraut im Garten oft entlang von Ameisenstraßen ausbreitet.

Auch vom Schöllkraut gibt es erstaunlicherweise eine Zuchtform unter dem Sortennamen Flore Pleno mit halb-gefüllten Blüten. Abgesehen von der doppelten Zahl Blütenblätter unterscheidet sich diese Sorte kaum von der Wildform unterscheidet. Aber als Trachtpflanze für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge kommt es nicht mehr infrage. Ob sich diese Sorte genauso als hartnäckiges Unkraut im Garten ausbreitet, bleibt abzuwarten.

Die Pflanze wird auch Warzenkraut genannt. Denn der frische, gelbe Saft, der aus de angeschnittenen oder gequetschten Pflanzenstängeln austritt, wird zur Behandlung von Warzen, Hühneraugen, Hautausschlägen und auch Geschwulsten auf die Haut aufgetupft. Innerlich angewendet, wirkt die Heilpflanze krampflösend und stimuliert Kreislauf und regt die Galleproduktion an.

Das Schöllkraut – ein weitverbreitetes Wurzelunkraut

Im Frühjahr wächst das flach wurzelnde Schöllkraut rasch heran. Das Rhizom verzweigt sich und breitet sich im Boden aus.

Die Pflanze gewinnt schnell an Wuchshöhe und nimmt anderen Pflanzen Platz und Sonnenlicht weg. Schon eine einzelne Pflanze kann mit Hilfe ihrer Samen, die vor allem von Ameisen verschleppt werden, für eine rasche Ausbreitung des Schöllkrauts im Garten sorgen. Deshalb sollte man auch einzelne Exemplare des Schöllkrauts möglichst noch vor der Blüte entfernen. Breitet es sich erst einmal weiter aus, wird man es im Garten kaum noch los.

Das Schöllkraut ist für das Weidevieh giftig. Dank seines bitteren Geschmacks wird es jedoch gemieden. Getrocknet verliert das Schöllkraut aber seine Giftwirkung, wenn es beim Mähen der Wiesen ins Futterheu gelangen sollte.

Das Schöllkraut wirksam entfernen – Tricks und Tipps

Einzelne Schöllkraut-Pflanzen lassen sich durch Jäten entfernen.
Vorsicht ist geboten beim Ausreißern der Pflanze, denn der Gelbe Saft hinterlässt gelbe Flecken an den Händen.

Hat sich das Schöllkraut bereits über eine größere Fläche ausgebreitet, dann reicht das Jäten nicht mehr aus, um das Unkraut aus dem Garten restlos zu entfernen.

Breitet sich das Schöllkraut im Rasen aus, dann sollte man die Triebe beim Rasenmähen regelmäßig bodennah kappen, um die Pflanze so zu schwächen.

Nachdem das Schöllkraut verwelkt und vertrocknet ist, kann man es kompostieren. Dabei dürfen aber keine Wurzelreste, aus denen die Pflanze wieder austreiben könnte, mit auf den Komposthaufen gelangen.

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