Den Ackerschachtelhalm mit seinem tief reichendem Wurzelsystem restlos auszugraben, ist sehr mühsam. Ackerschachtelhalm wächst auf schweren, verdichteten Boden mit saurem Milieu und an sonnigen Plätzen. Deshalb kann man ihn in seinem Ausbreitungsdrang schwächen, indem man den Boden lockert, dräniert, kalkt und beschattet.
Der Ackerschachtelhalm – kurz vorgestellt
Der Ackerschachtelhalm ist nicht nur in Europa, sondern in den meisten klimatisch gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre weit verbreitet. Er ist ein Anzeiger für schwere, feuchte Böden. Der Ackerschachtelhalm siedelt sich vor allem auf nährstoffreichen und feuchten Lehm- und Tonböden in offenem, unbeschattetem Gelände an – auf brachliegenden Äckern, an Wegrändern und Gräben, aber auch als lästiges Unkraut in den Gärten.
Er breitet sich mit Hilfe seines tief im Boden liegenden Rhizom aus, an dessen Knoten sich immer wieder dicht verzweigte Wurzeln bilden und dann neue Pflanzen austreiben.
Die Pflanze wird bis zu 30 cm hoch. Sie bildet zunächst unverzweigte, fruchtbare Sprossen mit einer bräunlichen Farbe, einer gefurchten Oberfläche und einem Durchmesser von bis zu einem halben Zentimeter.
Am Ende dieser Sprosse steht eine bis zu 3 ½cm lange Ähre, an der sich die Sporen bilden. Sind die Sporen reif und breiten sich mit Winden und Regen aus, dann sterben diese fertilen Sprosse ab. Nun erscheinen die unfruchtbaren, sterilen Sprosse an der Oberfläche. Diese Sprossen sind dünner, aber stark verzweigt und intensiv grün statt bräunlich gefärbt. Diese grünen Sprosse bilden zahlreiche kleine Seitentriebe, die als Quirle in einzelnen Etagen rund um die Sprossen angeordnet sind.
Der Ackerschachelhalm ist reich an Kieselerde. Deshalb wurde die Pflanze früher gern zum Blankscheuern von Töpfen und anderen Gefäßen aus Zinn verwendet. Darum wird die Pflanze auch Zinnkraut genannt.
Außerdem nutzt im biologischen Garten Brühe oder Jauche, aus den Sprossen des Ackerschachtelhalms angesetzt, um die Widerstandskraft von Nutz- und Zierpflanzen gegen Pflanzenkrankheiten und – schädlinge zu stärken.
In der Medizin wird der Ackerschachtelhalm auch heute noch als adstringierendes Heilkraut zur Behandlung von Erkrankungen im Urogenitalbereich, sowie bei inneren und äußeren Blutungen verwendet.
Schachtelhalm – ein rhizombildendes Wurzelunkraut
Der Ackerschachtelhalm ist schwierig zu bekämpfen,weil das Rhizom und die Wurzelausläufer tief in den Boden reichen und aus Wurzelstock immer wieder neue Sprosse austreiben.
Schachtelhalm wirksam bekämpfen – Tricks und Tipps
Der tief wurzelnde Ackerschachtelhalm kann nicht einfach mit einem Spaten abgestochen werden. Meist hilft es nur, wenn man die grünen, sterilen Sprosse immer wieder entfernt und die Pflanze damit langsam aushungert und in ihrem Asubreitungsdrang schwächt.
Auf landwirtschaftlich bebauten Flächen wird der Boden unter dem Einsatz von Traktor und Tiefenmeißel aufgerissen und die Verdichtungen im Boden aufgelöst. Diese Methode ist auch neu bebaute Grundstücke zu empfehlen, deren Boden durch Baufahrzeuge oft stark verdichtet ist.
Im bepflanzten Garten muss man zu anderen Methoden greifen, um verdichteten Boden aufzulockern und durchlässig zu machen. Dazu gräbt man die Plätze, an denen immer wieder Ackerschachtelhalm austreibt, bis in die verdichtete Bodenzone auf, entfernt dabei möglichst alle Wurzelstücke und mischt anschließend Sand in den Boden, um ihn durchlässiger zu machen. Oder man legt eine Dränageschicht aus Kies im Boden an, um den Boden zu entwässern.
Zusätzlich kann man konkurrenzstarke Stauden wie die Lupinen mit ihren tief reichenden Pfahlwurzeln auf diesen Flächen anpflanzen. Sie lockern den Boden weiter auf und entziehen ihm Nährstoffe, die dem Ackerschachtelhalm dann fehlen.
Da sich der Ackerschachtelhalm sich vor allem auf sauren Böden ausbreitet, kalkt man die Erde soweit, bis sich ein ein pH-Wert von mindestens 6 oder höher einstellt.
Das Schütten von kochend heißem Wasser über die Sprossen des Ackerschachtelhalms hat sich als Hausmittel seit alters her bewährt.
Der Ackerschachtelhalm ist eine sonnenhungrige Pflanze und wächst vor allem an sonnigen, unbeschatteten Plätzen. Man kann ihn deshalb auch zurückdrängen, indem die betroffenen Stellen beschattet.