Hirtentäschel richtig entfernen

Das Hirtentäschel ist ein Samenunkraut, welches leicht durch Jäten entfernen lässt. Da es aber bis zu 4 Generationen pro Jahr bilden und bis zu 64.000 Samen pro Pflanze produzieren kann und die Samen Jahrzehnte im Boden keimfähig bleiben, ist es nahezu unmöglich, das Hirtentäschel auf Dauer loszuwerden.

Das Hirtentäschel – kurz vorgestellt

Ursprünglich war das Hirtentäschel gar nicht in Deutschland heimisch und wurde wohl versehentlich bereits vor langer Zeit eingeschleppt. Früher als Heilpflanze bekannt, wird die Pflanze heute vor allem als störendes Unkraut im Garten empfunden. Von vielen Singvögeln werden die Samen des Hirtentäschels gerne als Futter angenommen. Bei Ausgrabungen entdeckte man, dass die Samen des Hirtentäschels schon 6000 Jahre v. Chr. von Menschen als Nahrung genutzt wurden.

Das Gemeine Hirtentäschelkraut siedelt sich vor allem auf Äckern, Ödland, Schuttplätzen, an Wegrändern und auch im Garten an. Die Pflanze kommt an sonnigen und halbschattigen Stellen vor. Das Hirtentäschel wächst auf allen Bodenarten, nur trocken und locker muss der Untergrund sein.

Diese ein- bis zweijährige, zierliche Pflanze wird 20 bis 40 cm hoch und fällt weniger durch ihre zu einer Rosette angeordneten, grundständigen Blätter auf als durch ihre am Stängelende stehende Blütentraube mit den zierlichen, nur 5 mm breiten Blüten in Weiß auf. Vor allem aber durch ihre herzförmigen Schotenfrüchte, der die Pflanze den Namen Hirtentäschel zu verdanken hat. An der Form dieser Früchte ist das Hirtentäschel zweifelsfrei und überall zu erkennen.

Als Heilpflanze wird die ganze Pflanze, vor allem aber ihre Blätter genutzt. Hirtentäschel hat eine adstringierende, harntreibende Wirkung, es wirkt antiseptisch in Blase und Harnwege und fördert die Blutgerinnung. Medizinisch innerlich und äußerlich wird das Hirtentäschel vor allem zum Blutstillen und zum Behandeln von Krampfadern eingesetzt, innerlich außerdem bei Entzündungen der Blase.

Hirtentäschel – ein Samenunkraut

Die reifen Samen des Hirtentäschels werden mit Hilfe von Wind, Regen, Tier und Mensch verbreitet. Als Kaltkeimer brauchen die Samen allerdings die Kälteperiode der Wintermonate, um dann zum Frühjahrsbeginn zu keimen.

Zwischen Frühjahr und Herbst kann das Hirtentäschel dann aber bis zu 4 Generationen entwickeln, und jede Pflanze kann bis zu 64.000 Samen produzieren.

Hirtentäschel wirksam bekämpfen – Tricks und Tipps

Um das Hirtentäschel im Garten als Unkraut zu beseitigen, muss man die Pflanze durch Jäten entfernen, möglichst noch bevor die Pflanze Samen bildet. Das Problem dabei ist, dass das Hirtentäschel vom zeitigen Frühjahr bis weit in den Herbst blüht, sich bis zu 4 Generationen pro Jahr entwickeln und jede einzelne Pflanze zigtausend Samen ausstreuen kann.

Wenn man das Hirtentäschel also auf Dauer im Garten los werden will, muss man konsequent immer wieder jäten und möglichst, bevor sich aus den Blüten der Pflanzen die Fruchtschoten mit den Samen entwickeln.

Das zarte Hirtentäschel lässt sich leicht mit der Hand aus dem Boden zupfen. Dabei reißt zwar die im Vergleich zur Pflanzengröße recht lange Wurzel ab, aber das spielt für die Ausbreitung der Pflanze keine Rolle. Die Samen allerdings können Jahrzehnte lang im Boden keimfähig bleiben.

Man kann die Ausbreitung des Hirtentäschels im Garten eindämmen, indem man frei liegende Stellen möglichst dicht mit hochwachsenden Zier- oder Nutzpflanzen besetzt. Diese entziehen dem Boden Nährstoffe und beschatten die Stellen soweit, dass das zarte Hirtentäschel an Nährstoff- und Lichtmangel leidet und sich nicht mehr voll bis zur Samenreifen entwickeln kann. Aber auch diese Methode ist mühsam und zeitaufwendig.

Hat sich das Hirtentäschel einmal im Garten angesiedelt, wird man es wohl kaum wieder vollständig los. Das sollte man einfach akzeptieren, das zarte Pflänzchen stört ja auch kaum. Mit einer Einschränkung: Baut man im Garten oder auf dem Acker Raps, Senf, Kohlsorten oder andere Kreuzblütler an, dann kann das Hirtentäschel unter Umständen als Zwischenwirt für Pflanzenkrankheiten dienen und den Ertrag der Nutzpflanzen mindern.

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