Ackerwinde richtig bekämpfen

Auch wenn die Ackerwinde schöne Blüten hat und einigen seltenen Insekten als Tracht- und Futterpflanzen dient, ist sie im Garten ein lästiges und schwer zu bekämpfendes Unkraut, welches als Schlingpflanze manche Gartenpflanze im Würgegriff hält und zu überwuchern droht. In jedem Fall erfordert die erfolgreiche Bekämpfung, die Kombination mehrerer Methoden und viel Geduld.

Die Ackerwinde – kurz vorgestellt

Von der rein weiß blühenden Zaunwinde kann man die Zaunwinde anhand ihrer Blütenfarbe unterscheiden: Ihre trichterförmigen Blüten sind rosa/ weiß gestreift; es gibt allerdings auch Exemplare mit völlig weißen oder rosa Blüten. Exemplare mit rein weißen Blüten sind nicht ganz einfach von denen der Zaunwinde zu unterscheiden. Allerdings sind die Blüten der Ackerwinde nur halb so groß wie die der Zaunwinde.

Die Ackerwinde kommt in weiten Teilen Europas vor, fehlt aber in Schottland und in Mittel- bis Nord-Skandinavien. In Mitteleuropa findet man diese Kletterpflanze in Höhen von bis 1.800m ü. NN, vor allem auf Äckern, auf Schuttflächen und Brachland, entlang von Bahndämmen und zu unserem Leidwesen auch in den Gärten.

Die Ackerwinde ist eine mehrjährige Staude mit einem dicht am Boden niederliegenden, bis zu 80 cm lang Stängel. So lange sie dort genügend Sonnenlicht bekommt, bleibt sie am Boden. Stößt sie jedoch auf eine geeignete Wirtspflanze, dann versucht sie sich an dieser empor zu winden – dem Sonnenlicht entgegen – und zwar immer links herum.

Die Laubblätter sind pfeilförmig mit einer einer leicht abgerundeten Spitze, ihnen fehlt die herzförmig eingeschnittene Basis der Zaunwinde. Damit bildet die Blattform eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit von der Zaunwinde. Die Blüten öffnen sich nur genügend Sonnenlicht und sind bereits am nächsten Tag verblüht. Diesen Nachteil gleicht die Ackerwinde aber aus, indem sie praktisch das ganze Jahr hindurch keimen kann. Die Samen werden außerdem durch Wind, Regen und sozusagen als „blinde Passagiere“ von Mensch und Tier weiter verbreitet.

Früher diente die Ackerwinde auch als Heilpflanze. Und für einige Wildbienen und Schmetterlinge ist sie eine willkommene Trachtpflanze, vor allem für den Windenschwärmer und die seltene Spiralhornbiene.

Die Ackerwinde – ein rankendes Wurzelunkraut

Die Ackerwinde nimmt man im Garten meist erst als Unkraut wahr, wenn sie sich an einer Gartenpflanze bis in die Pflanzenspitze empor windet und von dort auf eine benachbarte Pflanze überwechselt. Es ist relativ einfach, eine der Windungen zu kappen und so die Pflanze etwas zu schwächen. Die Ackerwinde stirbt nur vollständig ab, wenn man sie zwischen Stängelbasis und Wurzelstock durchtrennt.

Auf Dauer wird man die Ackerwinde aber nur los, wenn es gelingt die Pflanze mit ihren bis zu 2m langen Wurzelausläufern und dem dichten Wurzelwerk vollständig auszugraben und zu vernichten.

Die Ausbreitung durch die Samen der Ackerwinde spielt im Garten eine geringere Rolle. Im Garten werden jedoch einzelne Stücke des Wurzelstocks beim Harken und Graben verteilt; denn selbst aus kleinsten Wurzelstücken können wieder neue Ackerwinden austreiben.

Die Ackerwinde wirksam entfernen – Tricks und Tipps

Die Ackerwinde auf Dauer loszuwerden, indem man ihren tief in den Boden reichenden Wurzelstock komplett ausgräbt, dass ist fast unmöglich. Denn es bleiben immer Teile des dichten Wurzelgeflechtes in der Erde zurück, aus denen die Ackerwinde wieder neu austrieben kann. Und wegen der stark verzweigten Wurzeln lässt sich mit Hilfe eines Unkrautstechers auch nicht das komplette Wurzelsystem aus dem Boden hebeln, damit richtet man eher noch größeren Schaden an.

Möglichkeiten , die Ackerwinde zu bekämpfen:

  • Man muss versuchen, die Verbindung zwischen dem Wurzelstock und der Stängelbasis zu kappen, die dünnen Pflanzenstängel dicht über dem Boden abschneiden. Denn dann stirbt die Pflanze sofort ab. Allerdings können aus den im Boden zurückbleibenden Wurzelausläufern wieder neue Pflanzen austreiben.
  • Deshalb muss man den Platz in den folgenden Wochen immer wieder auf neu aus dem Boden austreibende Ackerwinden kontrollieren und die Verbindung zwischen Stängelbasis und Wurzelstock trennen.
  • Man kann zwar versuchen, die Ackerwinde auch durch Jäten immer wieder zu schwächen. Das muss man allerdings das ganze Jahr durchhalten.
  • Versucht man den Wurzelstock und alle Wurzeln auszugraben, dann nicht mit dem Spaten – da bleiben zu viele Wurzelreste im Boden zurück, sondern sie mit der Grabgabel vorsichtig und möglichst komplett herauszuheben.
  • Im Rasen lässt sich die Ausbreitung der Ackerwinde leichter eindämmen als Exemplare, die zwischen Stauden und Sommerblumen lange Zeit unentdeckt bleiben. Der Rasen muss nur regelmäßig gemäht und kurz geschnitten werden.
  • Die Ackerwinde auf Dauer los zu werden, indem man den Platz soweit wie das Wurzelwerk reicht, mit einer Unkrautfolie abdeckt, das ist ebenfalls ein recht mühsames Unterfangen und macht natürlich auch nur Sinn, wenn auf der Fläche keine Zier- oder Nutzpflanzen stehen.
  • Egal für welche Methode man sich entscheidet, Ackerwinden im Garten erfolgreich zu bekämpfen, ist ein mühsames Unterfangen und erfordert viel Geduld.

Wäre es deshalb nicht eine Überlegung wert, die Ackerwinde an etwas unzugänglichen Stellen, wo sie an einer Hecke, an Sträuchern oder Stauden emporrankt,bis zu Blüte stehen zu lassen und erst nach dem Abblühen abzuschneiden oder auszureißen? Dann erfüllt sie noch eine ökologische Funktion und dient der Sägehornbiene, die ausschließlich von Acker- und Zaunwinden lebt, oder seltenen Nachtschmetterlingen als Tracht- oder Futterpflanze.

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