Schwarze Kirschenblattlaus


Die Larven der Schwarzen Kirschenblattlaus sind eines der häufigsten an Sauerkirschen saugenden Schadinsekten. Sie wechseln im Laufe der Generationen zwischen den Kirschbäumen und krautigen Pflanzen als Zwischenwirte. Als Alternative zu chemischen Insektiziden stehen verschiedene Pflanzenbrühen zur Verfügung. Süßkirchen werden von einer Schwesternart der Schwarzen Kirschenblattlaus befallen.

Aussehen und Entwicklungszyklus

Die Schwarze Kirschenblattlaus (Myzus cerasi) gehört zur Familie der Röhrenblattläuse, die am Hinterleibsende kleine Röhren haben. Die dunkelbraune bis schwarze Kirschenblattlaus ist nur etwa 2,5 mm groß.

Sie gehört zu den Blattlausarten, die im Sommer ihre Wirtspflanze wechseln. Die Eier werden von den Battlausweibchen an den Kirschbäumen abgelegt.

Dort überwintern sie im Eistadium. Im Laufe des Frühjahrs schlüpfen ungeflügelte Weibchen, Stammmütter genannt. Diese Stammmütter gebären ohne Befruchtung zunächst flügellose Weibchen (ungeflügelte Jungfern).

Später werden Weibchen geboren, die zunächst nur Flügelstummel, aber nach einigen Häutungen voll entwickelte Flügel haben. Und als geflügelte Jungfern verlassen sie die Kirschbäume und siedeln sich auf Kräutern als Zwischenwirte an.

An diesen Zwischenwirten bilden sich durch Absetzen junger Larven neue Kolonien zunächst ungeflügelter Blattläuse. Erst gegen Sommerende entwickeln sich wieder geflügelte Blattläuse, diesmal Männchen und Weibchen. Diese verlassen den Zwischenwirt und siedeln auf die Kirschbäume um. Dort werden befruchtete Eier zum Überwintern am Baum abgelegt, aus denen dann im Frühjahr wieder ungeflügelte Weibchen schlüpfen.

Befall erkennen / Schadbild

Die Schwarzen Kirschenblattläuse befallen die Kirschbäume zwischen Spätfrühjahr und Spätsommer. Sie sammeln sich zum Frühjahrsende vor allem auf der Unterseite der Kirschbaumblätter an den Triebspitzen. Diese Triebe zeigen dann ein gestauchtes Wachstum. Befallene Blätter kräuseln sich und rollen sich ein, werden bräunlich, vertrocknen und fallen schließlich ab.

Im Laufe des Juli wechseln die Schwarzen Kirschenblattläuse auf Kräuter z. B. Labkraut und Ehrenpreis als Zwischenwirte über.

Besonders anfällige Pflanzen

Die Eier der Schwarzen Kirschenblattlaus werden vor allem an Sauerkirschen, Traubenkirschen, Vogelkirschen und einigen Zierkirsch-Sorten abgelegt. Japanische Zierkirschen werden allerdings nicht befallen. Eine Schwesterart der Schwarzen Kirschenblattlaus (Myzus pruniavium) befällt dagegen Süßkirschen.

Die Befallsdichte der Schwarzen Kirschenblattlaus kann von Jahr zu Jahr stark schwanken; das ist u. a. von den Wetterverhältnissen abhängig. Besonders gefährdet sind noch junge oder frisch gepflanzte Kirschbäume.

Vorbeugung

Düngt und bewässert man die Kirschbäume regelmäßig und schneidet sie, sodass sie sich nicht zu dicht wachsen, dann entwickeln sie die nötige Widerstandskraft gegen die Blattläuse.

Zur weiteren Stärkung der Abwehrkräfte der Kirschbäume können verschiedene Kräuterjauchen, -tees und -extrakte genutzt werden.

Bekämpfung

Am wirksamsten gelingt die Bekämpfung der Schädlinge im Eistadium. Dazu werden die Bäume im Winter mit einem Mittel auf Mineralölbasis gespritzt.

In der zweiten Frühjahrshälfte sollte man die Laubblätter der Kirschbäume auf den Befall mit den Blattläusen kontrollieren – bevor sich alle Blätter an den Triebspitzen eingerollt haben.

Bei geringem Befall lassen sich die Blattläuse mit einem Gartenschlauch abspritzen.

Zur Bekämpfung der Blattläuse stehen verschiedene Mittel auf der Basis von Rapsöl zur Verfügung.

Als Alternative zu Insektiziden haben sich Brennnessel- und Schmierseifenbrühe zum Bekämpfen der Blattlauskolonien bewährt:

l Brennnessel-Brühe: Frische Brennnesseln mit Wasser im Verhältnis 1 : 10 ansetzen, also z. B. 1 kg Brennnesseln auf 10 l Wasser, ziehen lassen und dann unverdünnt auf die befallenen Triebe und Blätter spritzen.

l Knoblauch-Brühe: Einige Knoblauchzehen zerkleinern, in 1 Liter Wasser aufkochen, abseihen und die abgekühlte Brühe über die Blattlauskolonien sprühen.

l Schmierseifen-Brühe: 300 g Schmierseife in lauwarmem Wasser mit ½ Liter Spiritus, je 1 Esslöffel Kalk und Salz gemischt und dann in 10 Liter Wasser aufgelöst. Damit werden die von Blattläusen befallenen Triebe alle 2 bis 3 Tage abgewaschen.

l Tabak-Sud: 50g Tabak in kochendes Wasser geben, abkühlen lassen, filtrieren und die Lösung auf die Blattkolonien sprühen.

Außerdem sollte man die Fressfeinde der Kirschenblattläuse, vor allem Florfliegen, Marienkäfer und Ohrwürmer, durch gezielte Maßnahmen wie Insektenhotel, Florfliegenkasten u. a. fördern.

Schreibe einen Kommentar