Kleiner Frostspanner

Kleiner Frostspanner erkennen und bekämpfen

Die Raupen des Kleine Frostspanners fressen die Blätter, Blüten und Früchte von Kirsch- und anderen Obstbäumen an. Das flugunfähige Weibchen kriecht zur Eiablage am Baumstamm hoch. Das kann man mit einem Leimring verhindern. Zur Bekämpfung der Raupen stehen Präparate auf der Basis von Bacillus thuringiensis und Neem-Öl zur Verfügung.

Aussehen und Entwicklung

Die Raupen des Kleinen Frostspanners (Operophtera brumata) sind hell-grün mit drei gelb-weißen Seitenstreifen. Sie haben nur ein Paar Füße und zwei „Nachschieber“ am Hinterleib und machen deshalb beim Vorwärtskriechen eine Art „Katzenbuckel“. Die Raupen spinnen sich in Blütenknospen ein, um sich vor Singvögeln zu schützen.

Im Juni verlassen die Raupen den Baum, seilen sich an einem Spinnfaden zum Boden ab und verpuppen sich in der Erde.

Aus den Puppen schlüpfen im Oktober die nachtaktiven Falter. Die Männchen haben voll entwickelte, graubraune Flügel mit dunkleren, wellenförmigen Linien. Die kleineren Weibchen haben nur Flügelstummel und sind flugunfähig.

Die Weibchen kriechen am Stamm bis in die Krone empor und legen die Eier in den Ritzen der Baumrinde abzulegen.

Im Gegensatz zu anderen Schmetterlingen wird diese Art erst bei niedrigen Temperaturen aktiv, deswegen der Name Frostspanner.

Befall erkennen Aussehen/ Schadbild

An den jungen Laubblättern kann man bereits im Frühjahr den Lochfraß der Frostspanner-Raupen erkennen. Wenn die Blätter wachsen, vergrößern sich auch diese Löcher. Schließlich spinnen die hellgrünen Raupen das Laub locker zusammen.

Neben den Blättern fressen sie auch Löcher in die Blüten und die noch unreifen, grünen Früchte, die durch diesen „Löffelfraß“ Missbildungen entwickeln.

Werden keine vorbeugenden Maßnahmen getroffen, dann fressen die Raupen des Kleinen Frostspanners manchmal den ganzen Baum kahl.

Besonders anfällige Pflanzen

Der Kleine Frostspanner befällt Laub- und Obstbäume, vor allem Kirschen, aber andere Kern-und Steinobstsorten. Er ist ebenso wie der Große Frostspanner auch ein gefürchteter Forstschädling.

Vorbeugung

Die wirksamste Methode ist es, im Herbst rechtzeitig einen grünen Leimring rund um den Stamm anzubringen, um damit die Weibchen am Hochkriechen und an der Eiablage in der Baumkrone zu hindern. Die Leimringe sind grün gefärbt, damit andere, fliegende Insekten, darunter viele Nützlinge wie die Schwebfliegen oder die Florfliegen nicht angelockt werden und kleben bleiben. Damit der Leimring tatsächlich eng an der Rinde anliegt, wird er mit einem Spanndraht festgebunden. Dann können die Weibchen in den Ritzen der Baumrinde nicht unter dem Leimring hindurchschlüpfen können. Die Leimringe werden Mitte April wieder abgenommen und dann der Stamm unterhalb mit einer Wurzelbürste abgeschrubbt.

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Sind zu viele der Weibchen „auf den Leim gegangen“ und ist Herbstlaub auf den Leimring angeweht worden und kleben geblieben, dann verliert der Leimring seine Klebkraft und sollte erneuert werden.

Bekämpfung

  • An kleineren Kirschbäumen kann man versuchen, die Raupen von Hand abzulesen.
  • Die jungen Raupen können während des Blattaustriebs durch eine sogenannte Austriebsspritzung mit einem B.t.i.-Präparat (gewonnen aus Bacillus thurengiensis israelensins) bekämpft werden.
  • Die Raupen haben viele Fressfeinde, vor allem unter den Singvögeln. Deshalb sollte man ihnen im Garten geeignete Nistplätze bieten.
  • Bei Massenentwicklung der Forstspanner-Raupen kann man die Bäume mit einem natürlichen Insektizid auf der Basis von Bacillus thuringiensis besprühen. Es wird aus der giftigen Endospore des Bacillus freiegsetzt, entfaltet seine Wirkung aber erst im alkalischen Milieu des Magen-Darmtraktes der Frostspanner-Larven.
  • Oder man bekämpft den Kleinen Frostspanner mit Neem Azal T®, einer wasserlöslichen Verbindung von Neem-Öl mit einem Tensid. Der Wirkstoff Azadirachtin, wirkt auf drei Ebenen, er verzögert die Häutung der Larven, er blockiert die Ausschüttung von Ecdyson, einem Hormon, welches die Verpuppung der Larven auslöst und er hemmt die Ovarialentwicklung der Frostspanner-Weibchen.

Foto:spacebirdy(also known as geimfyglið (:> )=| made with Sternenlaus-spirit), CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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