Kirschessigfliege

Die Kirschessigfliege wurde erst vor wenigen Jahren in Europa aus Asien eingeschleppt. Doch wegen ihrer kurzen Generationenfolge ist sie bereits zum Problem für die Kultur von Kirschbäumen geworden. Die Larven ernähren sich vom Fruchtfleisch im Inneren der Kirschen. Man kann versuchen, die anfliegenden Schädlinge vor der Eiablage mit Lockfallen abzufangen. Bereits befallene Früchte müssen tief in der Erde vergraben werden. Dann sterben die Larven ab.

Aussehen und Entwicklung

Die ursprüngliche Heimat der Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist Südostasien, von dort wurde sie bereits zu Beginn des 20.Jahrhundert in Japan eingeschleppt. Erst vor wenigen Jahren ist sie in Europa entdeckt worden. Seitdem spielt sie auch in Deutschland eine wachsende Rolle als Obstschädling.

Wie alle Drosophila-Arten, so ist auch die Kirschessigfliege mit einer Länge von nur 2 bis 3,5 mm sehr klein. Die Körpergrundfärbung ist gelb bis bräunlich mit dunklen Streifen auf der Bauchseite und roten Augen. Nur die Männchen haben jeweils einen dunklen Fleck an jeder Flügelspitze.

Der Legeaparat des Weibchens ist verhältnismäßig lang und scharf gezähnt. Damit werden die Früchte angeritzt und dann die Eier unter die Fruchthäute gelegt. Die Larven entwickeln sich im Inneren der Früchte ähnlich denen der Kirschfruchtfliege.

Jedes Weibchen legt 300 bis 400 Eier, täglich zwischen 7 und 16 Stück. In jede Frucht kommen 1 bis 3 Eier. Schon nach 2 Tagen schlüpfen die Larven und beginnen die Früchte innen anzufressen. Die Larvenzeit ist bereits nach 1 bis 2 Wochen abgeschlossen, dann verpuppt sie sich die Larve entweder ebenfalls in der Frucht oder auch außerhalb.

Die adulten Fliegen – in der Mehrzahl vor allem die Weibchen – suchen sich zum Überwintern einen frostfreien Platz. Im Frühjahr erwachen sie mit dem Temperaturanstieg auf 10 oC zu neuem Leben.
Die bis zu 3 ½mm langen Maden sind weiß gefärbt und haben eine zylindrische Körperform. Im Gegensatz zu anderen Essigfliegen ernähren sie sich nicht von angefaulten oder bereits gärenden Früchten, sondern ausschließlich von frischem, reifem Obst.

Befall erkennen Aussehen/ Schadbild

Von der Kirschessigfliege befallene Früchte kann man an den etwas eingedrückten, weichen Flecken und anderen kleineren Beschädigungen erkennen. Die Früchte beginnen schnell zu faulen. Der Zustand der Früchte kann sich weiter verschlechtern durch Sekundärinfektion mit Pilzsporen oder Bakterien, bis die Früchte vollständig verfaulen oder eine Essigsäuregärung einsetzt.

Von der Eiablage bis zum Verfall der Früchte vergehen oft nur 2 Tage.

Besonders anfällige Pflanzen

Von der Kirschessigfliege werden nicht nur Kirschbäume befallen, sondern auch Pfirsich- und Nektarien-, Pflaumen-, sowie Aprikosenbäume. Zu ihren Wirtspflanzen zählen aber auch Beerensträucher wie z. B. Himbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren, sowie auch Weintrauben.

Als potentielle Wirtspflanzen dienen außerdem Hartriegel, Maulbeerbäume, Holunder, Feigen, Kaki und Melonen. In Äpfel und Nashi-Birnen legen die Kirschessigfliegen-Weibchen nur ihre Eier, wenn die Fruchtschale bereits beschädigt ist.

Vorbeugung

Da nur völlig reife Früchte kurz vor der Ernte von der Kirschessigfliege befallen werden, ist eine effektive Bekämpfung schwierig und vorbeugende Maßnahmen sind fast aussichtslos.

Man kann versuchen, die Kirschbäume durch engmaschige Netze, die die Baumkrone vollständig umschließen, vor den anfliegenden Drosophila-Weibchen zu schützten.

Bekämpfung

Die Kirschessigfliegen haben eine kurze Entwicklungszeit: In Japan hat man bis zu 15 Generationen pro Jahr beobachtet. In Deutschland dürfte die Anzahl der Generationen etwas geringer liegen. Trotzdem können sie sich rasch vermehren und großen Schaden am Obst anrichten. Deshalb ist die Bekämpfung mit den derzeit zur Verfügung stehenden, zugelassenen Insektiziden schwierig. Vor allem, da solche Insektizide kurz vor der Ernte der Früchte ohnehin nicht mehr eingesetzt werden dürfen.

Die Kirschessigfliegen lassen sich mit Apfelessig in Fangfallen locken, wo sie dann an einer Gelbtafel im Inneren Falle kleben bleiben.

Befallene Früchte sollte man außerdem vergraben – mindestens 30cm tief im Boden. Auf keinen Fall aber diese Früchte kompostieren, denn das würden die Maden überleben.

Foto:Judy Gallagher, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons

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