Kirschblütenmotte

Kirschblütenmotte erkennen und bekämpfen

Die Raupen der Kirschblütenmotte fressen die noch geschlossenen Blütenknospen von innen an und beenden damit die Blütenbildung und Fruchtentwicklung der Kirschen. Zur Vorbeugung können die Bäume mit einem systemisch wirkenden Mittel gespritzt werden, bevor die Blütenknospen austreiben und anschwellen. Oder man siedelt Fressfeinde der Raupen an – Singvögel mit Hilfe von Nisthilfen – und lässt Hühner unter den Bäumen laufen.

Aussehen und Entwicklung

Kirschblütenmotte (Argyresthia pruniella)

Die Kirschblütenmotte (Argyresthia pruniella) ist ein Kleinschmetterling und gehört zur Familie der Knospen- und Gespinstmotten (Yponomeutidae). Der Falter hat eine Flügelspannweite zwischen 10 und 13mm.

Die ovalen Eier sind olivgrün mit schwarzen Punkten und einer unregelmäßigen, netzartigen Oberflächenstruktur. Die Raupe ist gelblich-, hell- oder oliv-grün, ihr Kopf hellbraun. Die hell-braune Puppe schimmert grünlich.

Die Kirschblütenmotte entwickelt nur 1 Generation pro Jahr. Jedes Weibchen kann bis zu 30 Eier legen. Die Weibchen legen jeweils 1 bis maximal 3 Eier in eine Ritze oder einen Riss der Baumrinde oder unter die aufgeplatzte Baumrinde, unter die Schuppen oder in die Achsen der Knospen. Dort überwintern die Eier.

Die grünlich gefärbten Raupen schlüpfen im März oder April. Das ist vom Wetter abhängig. Aber auch davon, wann sich die Blütenknospen bilden. Die Raupen ernähren sich von den Blütenknospen, die sie im Inneren anfressen. Die Entwicklung der Raupen geht nach 4 bis 6 Wochen zu Ende. Die ausgewachsenen, bis zu 6 mm großen Raupen lassen sich dann mit den abgestorbenen Blüten zu Boden fallen. Dann spinnen sie einen Puppenkokon in der Erde. Erst 40 bis 50 Tage später schlüpfen die adulten Blütenmotten.

Die dämmerungsaktiven Falter halten sich tagsüber auf der Unterseite der Blätter der Kirschbäume verborgen.

Befall erkennen/ Schadbild

Die kleinen Raupen der Kirschblütenmotte fressen sich in die noch geschlossenen Blütenknospen hinein, zerstören schließlich die Fruchtknoten der Blüte und die noch nicht vollentwickelten Früchte. Später werden auch die Blüten angefressen und die noch weichen, jungen Triebe benagt. Die Kirschbäume blühen dann zwar teilweise noch, es werden aber kaum noch Früchte gebildet.

Die von den Raupen befallenen Blüten werden von innen ausgefressen, ausgehöhlt und zugesponnen. Auf diese Weise geschädigte Blüten öffnen sich nicht mehr vollständig oder sie fallen schon vorher ab.

In Jahren mit einem starken Befall durch die Kirschblütenmotte kann die Kirschernte vollständig ausfallen.

Besonders anfällige Pflanzen

Vor allem Sauerkirschen werden von der Kirschblütenmotte befallen. Besonders dann, wenn die Kirschbäume in Waldnähe stehen. Zum Spektrum der Wirtspflanzen gehören aber auch Süßkirschen, Pfirsiche, Birnen, Pflaumen, Mehlbeeren, Weißdorn und Haselnuss.

Gab es nur einen geringen Befall von Raupen der Kirschblütenmotte oder handelt es sich um besonders reich tragende Kirschsorten, dann werden die noch verbliebenen Früchte umso größer.

Vorbeugung

Zur Vorbeugung vor dem Befall der Kirschen sollte man

  • Kirschbäume nicht in Waldnähe anpflanzen, da die Kirschbäume dort nach Niederschlägen langsamer abtrocknen.
  • Singvögel als Fressfeinde im Garten durch Nisthilfen anlocken.
  • Die Kirschen immer so früh wie möglich und vor allem restlos ernten.
  • Hühner unter den Kirschbäumen halten.

Bekämpfung

Um eine Ausbreitung der Kirschblütenmotten zu unterbinden, sollte man alle befallenen Kirschen restlos entfernen.

Waren die Kirschbäume im vergangenen Jahr von Kirschblütenmotten befallen, dann kann man im Folgejahr eine Austriebsspritzung mit einem Präparat auf Pyrethroid-Basis, 0,5%-igem Folidol-Öl oder ein bis zwei Spritzungen mit Neem-Azal T vornehmen, und zwar noch bevor die Blütenknospen anzuschwellen beginnen.

Dann sind die Schädlinge zwar schon aus den Eiern geschlüpft, aber noch nicht in die Blütenknospen eingedrungen. Zu diesem Zeitpunkt sind daher auch noch keine Einbohrlöcher an den Blütenknospen zu erkennen.

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