Erlenzeisig (Carduelis spinus)
Der Erlenzeisig ist eine unserer kleinsten einheimischen Finkenarten. Er hält sich gerne in Birken und Erlen auf, bezieht aber auch in baumbestandenen Parks und Gärten Quartier. Der Erlenzeisig ist ein Körnerfresser, nimmt aber im Sommer auch Insekten als Nahrung zu sich. Im Winter trifft man ihn am
Vogelhaus oder an Meisenknödeln an.
Aussehen und Lebensweise der Erlenzeisig
Erlenzeisige – oft einfach Zeisige genannt – gehören mit einer Körperlänge von 12 cm, durchschnittlich 13 g Körpergewicht und einer Flügelspannweite von 20 bis 23 cm zu den kleinsten finkenartigen Singvögeln. Erlenzeisige können bis zu 5 Jahre alt werden. Männchen und Weibchen haben einen gelbgrünen Bürzel. Die Grundfärbung des Männchens ist jedoch gelblich, die der Weibchen eher graugrün mit einer helleren Unterseite mit einer gestrichelten Brust. Die Männchen unterscheiden sich außerdem von den Weibchen durch eine schwarze Kopfplatte und einen schwarzen Kinnfleck unter dem Schnabelansatz. Erlenzeisige kommen in in weiten Teilen Europas vor. Sie fehlen jedoch in Nordskandinavien und Island. In Mitteleuropa ist der Erlenzeisig teilweise ein Ganzjahresvogel – zumindest in den Alpen und Mittelgebirgen, teilweise aber auch ein Teilzieher. Zusätzlich kommen ganze Schwärme von Erlenzeisigen aus dem Norden hinzu. Außerdem ziehen die Erlenzeisige Mitteleuropas teilweise auch in ihre Winterquartiere südwärts weiter Richtung Westfrankreich/ Iberische Halbinsel oder südostwärts auf den Balkan, ans Schwarzes Meer und bis Anatolien. Erlenzeisige halten sich in Wäldern auf, häufig in Birkenwäldchen oder an von Erlen bestandenen Bachufern, aber auch gerne in Parks und Gärten auf. In den Bergwäldern der Gebirge kommt der Erlenzeisig bis in Höhenlagen von 1.800 m ü. NN vor. Häufig bilden die Erlenzeisige auch zusammen mit Distelfinken und Birkenzeisigen einen gemischten Schwarm. Während der Fortpflanzungszeit löst sich der Scharm auf und die Erlenzeisige bilden einzelne Paare.
Was frisst der Erlenzeisig in der Natur?
Der Erlenzeisig ernährt sich ausschließlich von Samenkörnern, vor allem von Erlen und Birken, aber auch Distelsamen. Dabei turnen sie unentwegt hoch oben in den Bäumen herum und hängen sich dann mit dem Kopf nach unten , und fressen an den Blüten oder sich die Samen heraus. Sie haben einen für Finken vergleichsweise langen und spitzen Schnabel, mit dessen Hilfe, sie die Samen aus den Zapfen der Erlen picken oder die feinen Samen aus den Distelköpfen herausklauben können. Im Winter schließen sich die Erlenzeisige zu größeren Schwärmen zusammen, um gemeinsam auf Nahrungssuche zu gehen. Ihre Nestlinge füttern die Erlenzeisige mit Insekten, vor allem Blattläusen, aber auch mit Samen.
Womit füttert man den Erlenzeisig am Vogelhaus?
Erlenzeisige finden sich vor allem im Spätwinter auf der Suche nach Samenkörner am Vogelfutterhaus und an den Meisenknödeln ein. Als Körnerfresser nehmen sie geschälte Sonnenblumenkerne und andere Samenkörner als Futter an.
Brutverhalten und Nisthilfen für den Erlenzeisig
Oft kann man schon im Februar in unseren Gärten den schnellen Zwitschergesang hören, der in einem lang gezogenen Quetschlaut endet. Zur Brutzeit lösen sich die Schwärme der Erlenzeisige auf und es bilden sich stattdessen einzeln lebende Brutpaare. Ende April/ Anfang Mai legen die Erlenzeisige solide gebaute Nester hoch oben vor allem in Erlen – daher der Name Erlenzeisig – und Birken an. Nach anderen Beobachtungen sollen diese Zeisige aber zumindest in den Bergregionen sich in die Wälder zurückziehen und dann vor allem in Nadelwäldern brüten. Erlenzeisige haben in der Regel 2 Bruten pro Jahr. Das dickwandige, tief ausgehöhlte Nest wird sehr sorgfältig aus kleinen Zweigen, Moos, Grashalmen und Flechten gebaut. Es gibt zwei Bruten pro Jahr. Es werden pro Brut 4 bis 6 hellblaue bis weißliche, rostbraun gefleckte Eier gelegt. Die Brutzeit dauert bis zu 2 Wochen. Die Nestlinge bleiben bis zu 15 Tage im Nest, bis sie flügge sind. Nur das Weibchen bebrütet die Eier, die Nestlinge aber von beiden Eltern gefüttert.