Sobald der Sommer vorbei ist, beginnt auch schon der Herbst und mit ihm die kalten Temperaturen. Das ist auch die Zeit, wo Obstbäume geschützt werden müssen, damit sie kalte und frostige Nächte überstehen. Am besten eignet sich dafür ein Weißanstrich, der die Rinde der Obstbäume davor schützt, rissig zu werden. Außerdem können sich weder Schädlinge noch Krankheitserreger festsetzen, die den Obstbaum schädigen könnten.
Der Weißanstrich als Schutz vor Bissschäden und Schädlingen
Sobald die Temperatur unter den Nullpunkt singt, beginnt die Zerreißprobe für den Obstbaum. Ein Weißanstrich schützt den Baum nicht nur vor Kälte, sondern verhindert auch dass sich Flechten und Moos in Spalten und Ritzen der Baumrinde festsetzen. Durch einen Kalkanstrich werden diese geschlossen, sodass sich Schädlinge dort nicht mehr einnisten können.
Gleichzeitig trägt der Weißanstrich aber auch dazu bei, dass sich Krankheiten nicht verbreiten können und auch Pilzerkrankungen keine Chance haben. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Kalkanstrich eine antibakterielle Wirkung mit sich bringt. Der Kalkanstrich schützt aber gleichzeitig auch die Obstbäume vor Bissschäden durch Wildtiere. Gerade im Winter haben es die Wildtiere schwer, überhaupt etwas Futter zu finden. Da kommt so eine weiche Rinde von einem Obstbaum gerade gelegen, denn sie stellt eine schmackhafte Abwechslung da. Um genau das zu verhindern, erhält die Rinde einen Kalkanstrich. Dieser schmeckt nicht nur absolut bitter, sondern ist gleichzeitig appetitmindernd.
Kalkanstrich: Hilfe gegen Schimmel und andere Bakterien
Die strahlend weiße Farbe vom Kalk reflektiert hervorragend die Sonnenstrahlen. Sein pH-Wert überzeugt dabei durch die antibakterielle und stark alkalische Wirksamkeit. Somit werden die Obstbäume nicht nur vor Frost geschützt, sondern auch vor Krankheiten. Durch den Kalkanstrich werden Spalten und Risse in der Baumrinde geschlossen, sodass diese kein Fundament mehr bilden können für Pilzerkrankungen oder ähnliches.
Damit eine effektive Wirkung gegeben ist, sollte in jedem Fall der Kalkanstrich einmal im Jahr wiederholt werden. Durch Tau und Regen setzt sich der Kalk meist von der Rinde ab und versickert im Boden. Durch den hohen pH-Wert wird gleichzeitig das Wachstum des Obstbaumes gefördert, denn der abgewaschene Kalk dringt meist unmittelbar in die Wurzeln ein.
Die richtige Durchführung von einem Kalkanstrich
Bevor ein Obstbaum mit einem Kalkanstrich versehen wird, sollte er dafür erst vorbereitet werden. Zu Beginn empfiehlt es sich, den Stamm mit einer Drahtbürste abzubürsten und gegebenenfalls untere Äste zu entfernen. Wichtig ist dabei, dass grüne Stellen oder junge Äste nicht bearbeitet werden, da hier die Verletzungsgefahr groß ist und sich somit eine Stelle bilden kann, wo Krankheitserreger eindringen können.
Nun kann der Kalkanstrich durchgeführt werden, wobei ein zweimaliges Streichen in jedem Fall zu empfehlen ist. Dabei ist darauf zu achten, dass ein Tag gewählt wird, der trocken ist, da bei Frost oder Regen die Farbe nicht vernünftig trocknen kann. Sollte sich die Farbe nach dem Auftragen im Herbst dennoch schnell wieder abwaschen, kann ein erneuter Auftrag im Frühjahr ohne Weiteres erfolgen. Ansonsten reicht es vollkommen aus, wenn im darauffolgenden Herbst der Anstrich erneuert wird.
Den Kalkanstrich selber herstellen
Wer Zeit und Lust hat und natürlich auch Geld sparen möchte, kann die Farbe für den Kalkanstrich durchaus selber herstellen. Dafür ist lediglich Wasser, Kalk und natürlich ein angerührter Tapetenleim notwendig. Beim Tapetenleim muss es kein teures Produkt sein, hier sollte nur darauf geachtet werden, dass kein Kunstharz darin enthalten ist. Da Kalk zudem eine Reizung auf Atemwege, Augen und Haut ausüben kann, empfiehlt sich in jedem Fall das Tragen von Schutzbrille sowie alter Kleidung. Damit auch wirklich die kleinsten Ritzen beim Obstbaum behandelt werden können, sollte der Kalk recht dünnflüssig sein. In der Regel ist ein zweimaliger Anstrich erforderlich, um auch wirklich einen vernünftigen und vor allem schützenden Anstrich zu erhalten.